Dich selbst feiern!  

Meine steile These: Am Valentinstag sollten wir nicht die romantische Liebe, sondern die Selbstliebe feiern!  Oder zumindest: auch die Liebe zu uns selbst! Wobei für beides gilt: Ein Tag im Jahr reicht nicht. Jeden Tag ein paar Minuten zu reflektieren, wie es mir gerade – mit mir

14.02.2020

Meine steile These: Am Valentinstag sollten wir nicht die romantische Liebe, sondern die Selbstliebe feiern!  Oder zumindest: auch die Liebe zu uns selbst! Wobei für beides gilt: Ein Tag im Jahr reicht nicht. Jeden Tag ein paar Minuten zu reflektieren, wie es mir gerade – mit mir und mit dem anderen – geht, tut gut.

Wer den Valentinstag nutzen möchte, um sich selbst etwas Gutes zu tun, könnte zum Beispiel darüber nachdenken: Auf welche meiner Eigenschaften bin ich stolz? In den ersten Interviews zum Dokumentarfilm ist mir aufgefallen, Stolz, also mich selbst für etwas zu feiern, ist für viele Menschen gar nicht so einfach. Darf ich stolz auf mich sein? Bin ich dann vielleicht eingebildet und lobe mich selbst? Welchen Eindruck mache ich auf andere, wenn ich stolz auf mich bin und das dann auch noch öffentlich äußere?

Skulptur von Hans Kastler

Trotz Schattenseiten
Stolz auf eine meiner Eigenschaften zu sein, heißt ja nicht, dass ich meine Schattenseiten nicht kritisch beäugen kann. Ich z.B. bin stolz auf meinen analytischen Verstand, mit dem ich das Wesentliche einer Situation schnell erfasse. Das kann ich mit Inbrunst von mir sagen, obwohl ich gleichzeitig weiß, dass ich manchmal so von meinen eigenen Gedanken gefesselt bin, dass ich zu wenig wahrnehme, was mein Gegenüber gerade braucht. Selbstliebe heißt für mich: beides bewusst wahr- und anzunehmen –– im Vertrauen darauf, dass sich mit dem Üben von Achtsamkeit im Alltag Schritt für Schritt auch mein Verhalten den rationalen Erkenntnissen anpassen wird.

Falsche Bescheidenheit?
Nicht zuletzt hat es auch eine große Wirkung auf mein Gegenüber, wenn ich nicht auf mich selbst stolz sein kann: Ich werde es befremdlich finden, wenn der/die andere stolz auf sich ist und bringe mein Gegenüber dazu, sich in dieser Hinsicht auch zurückzuhalten. Und glaubt mir, das geht ganz ohne Worte. Das macht uns zu zurückgezogenen, vorsichtigen Menschen. Die Welt verändern werden wir so nicht. Dafür braucht es Mut, Offenheit und Liebe! Eure Susanne