Eine neue Haltung zur Gesundheit?

Noch vor ein paar Wochen, war es ziemlich normal, dass der eine oder die andere am Arbeitsplatz nicht zu hundert Prozent fit ist. Einer Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbunds zufolge gingen im vergangenen Jahr zwei Drittel aller Befragten zur Arbeit, obwohl sie krank waren. Im Zuge der

30.05.2020

Noch vor ein paar Wochen, war es ziemlich normal, dass der eine oder die andere am Arbeitsplatz nicht zu hundert Prozent fit ist. Einer Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbunds zufolge gingen im vergangenen Jahr zwei Drittel aller Befragten zur Arbeit, obwohl sie krank waren. Im Zuge der Coronakrise jedoch ändert sich das. Wenn ich auf jetzt auf der Straße bin und huste, spüre ich die Blicke der anderen, erst recht, wenn am Arbeitsplatz meine Nase läuft.

Das Phänomen, dass Menschen trotz Krankheit arbeiten, nennen Psychologen "Präsentismus". Damit gefährden wir nicht nur das Team, sondern auch uns selbst, denn chronische Erkrankungen können so entstehen. Besonders Menschen, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben, neigten zu Präsentismus, aber auch Zeitdruck, Arbeitsrückstände und das Gefühl, die Kollegen nicht im Stich lassen zu wollen, könnten Gründe sein, so Hannes Zacher, Professor für Arbeitspsychologie, der das Thema an der Uni Leipzig erforscht.


Könnt ihr euch noch an die Zeit vor Corona erinnern? Wie seid ihr da mit eurer Gesundheit umgegangen? Seid ihr zu Hause geblieben bei leichten Anzeichen einer Erkältung oder habt ihr gearbeitet, bis es wirklich nicht mehr ging? Derzeit ist es ja keine Frage, dass wir bei verdächtigen Anzeichen zu Hause bleiben. Ich finde: Diese neue Haltung sollten wir in die Nach-Corona-Zeit retten!

Warnungen des Körpers
Indem wir die Warnungen unseres Körpers überhören, vielleicht ein Medikament einnehmen, damit dieser Körper sich nicht so heftig zu Wort meldet, zeigen wir unerschütterlichen Einsatz – für die Leistung – aber nicht für uns, unser Leben und die Gesundheit der anderen. Aufmerksam für mich selbst zu sein und aufmerksam für die Bedürfnisse anderer zu sein – das hängt zusammen. Wenn ich meine eigenen Bedürfnisse wegdrücke, wie z.B. das Bedürfnis nach Ruhe, damit ich mich von einem Infekt erholen kann, nehme ich tendenziell auch die Bedürfnisse anderer nicht wirklich ernst. Auch in diesem Sinne stimmt der Spruch Liebe deinen Nächsten – wie Dich selbst.

Was muss passieren, damit uns unsere Gesundheit wichtiger wird, als Arbeitsleistung? Was macht es dir leichter, was schwerer, auf dein Wohlbefinden zu achten? Ich freue mich über Eure Kommentare in unserer Facebook-Gruppe: www.facebook.com/groups/generationliebe. Eure Susanne