Frieden durch Dialog?

Reden hilft immer.

24.04.2023

Der Westfälische Frieden war der erste Verhandlungsfrieden in der Geschichte Europas. Der Dreißigjährige Krieg wütete, während 1643 in Münster und Osnabrück die Friedensverhandlungen begannen. Fünf Jahre lang wurde verhandelt, in denen der Krieg unvermittelte andauerte. Dann wurde 1648 ein Friedensvertrag geschlossen.

Was können wir aus unserer Geschichte lernen?
Warum waren den Kriegsparteien damals trotz Kampfhandlungen Gespräche möglich und heute soll das nicht sinnvoll sein? Was spricht dagegen, dass wir uns jetzt schon mit einer möglichen künftigen Sicherheitsstruktur für unseren Kontinent beschäftigen?

Persönliche Verbindungen schaffen
Jedes Gespräch ist ein Baustein, um mehr vom Gegenüber zu erfahren, das Gegenüber besser einschätzen zu können und so eher zu einer Vereinbarung zu kommen. In meinen Augen kann es fast niemals einen Grund geben, das Gespräch nicht zu suchen, wenn uns an einer Lösung, der beide Seiten irgendwann zustimmen können, gelegen ist. Insofern ist Call Russia, die Initiative aus Litauen, in der tausende von Menschen in Russland angerufen wurden, einfach um ins Gespräch zu kommen, ein ganz wichtiger Beitrag. Es geht darum, persönliche Verbindungen herzustellen.

Vorbild Westfälischer Frieden
Selbstverständlich könnten wir unsere Waffenlieferungen mit der Forderung verbinden, dass gleichzeitig über eine europäische Sicherheitsstruktur verhandelt wird. In solchen Gesprächen würde es um weit mehr gehen, als um die Grenzen zwischen das Ukraine und Russland. Man müsste gar nicht gegen die Waffenlieferungen sein, wie Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht im Manifest für den Frieden fordern, um sich für einen sofortigen Beginn von Verhandlungen stark zu machen. Die Bedingungen, unter denen der Westfälische Frieden zustande kam, könnten uns ein Vorbild dafür sein.

Was denkst Du darüber? Wir freuen uns über Deinen Kommentar! Eure Susanne