Präsenz

Gerade bei Themen, auf die ich keinen Einfluss habe, wie z.B. die Corona-Pandemie, denke ich manchmal: Augen zu und durch. Dabei weiß ich ganz genau, dass das eigentlich ein blöder Spruch ist. Auch wenn ich nicht die Kontrolle über eine Situation habe, kann ich durchaus Einfluss

04.07.2020

Gerade bei Themen, auf die ich keinen Einfluss habe, wie z.B. die Corona-Pandemie, denke ich manchmal: Augen zu und durch. Dabei weiß ich ganz genau, dass das eigentlich ein blöder Spruch ist. Auch wenn ich nicht die Kontrolle über eine Situation habe, kann ich durchaus Einfluss darauf nehmen, wie es mir darin geht. Dazu braucht es, statt der geschlossenen Augen, aber: Präsenz.

Selbstbestimmt handeln
Präsenz ist eine Grundbedingung für selbstbestimmtes Handeln und in jedem Fall Voraussetzung für jede Art von Veränderung. Um den inneren Impuls zu einem neuen Handeln zu haben, muss ich ja erstmal wahrnehmen, was ich mir wünsche und was mir gerade nicht gut tut. Wenn ich nicht präsent bin, dann verkrieche ich mich irgendwie in mich selbst, versuche mich abzuschotten, nicht so viel von der äußeren Welt wahrzunehmen. Rotwein und Fernseher sind die Inkredienzien, die bei mir oft daran beteiligt sind. In einem solchen Zustand weiß ich meistens nicht so genau, was ich wirklich brauche. Das führt, wie ich hier schon mal beschrieben habe, dann z.B. dazu, dass ich noch fernsehe, obwohl ich eigentlich schon müde bin. Oder dazu, dass ich meinen Bürotag so pausenlos mit Arbeit zustopfe, dass ich abends gar keine Aufmerksamkeit für meinen Partner mehr übrig habe.

Augen-zu-und-durch ist ein Zustand, der Stillstand garantiert.
Also hinschauen, was gerade passiert, wie sich das auf mich und mein Umfeld auswirkt und welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben. Diese – oft ungeahnten - Möglichkeiten sehe ich natürlich nicht, wenn ich die Augen verschließe. Ich hoffe, Ihr schlagt mich jetzt nicht, wenn ich schreibe: In Bezug auf Corona war mir meine persönliche Auszeit z.B. nicht lang genug. Ich hätte noch eine Weile gebraucht, um wirklich in den Genuss zu kommen, noch etwas mehr Dinge zu überdenken. Oder bilde ich mir nur ein, dass ich mir mit mehr Zeit die Zeit dafür genommen hätte?

Wie schaffst Du es, präsent oder präsenter zu sein? Ich freue mich über Eure Kommentare in unserer Facebook-Gruppe: www.facebook.com/groups/generationliebe. Eure Susanne