Weil ich es mir wert bin ...

Schlafen ist Leben.

05.02.2022

Wie kann es sein, dass Schlafen für mich zum schwer erreichbaren Luxus geworden ist? Einerseits genieße ich jede Nacht, in der ich acht Stunden schlafen kann. Das ist nämlich das Maß, das mir guttut. Und damit liege ich im Durchschnitt, denn medizinisch ist erwiesen, dass wir für eine echte Regeneration sieben bis acht Stunden Schlaf brauchen. Andererseits finde ich abends nicht früh genug ins Bett. … Ich entziehe mir den Luxus selbst.

Ich foltere mich selbst
Man könnte auch sagen, ich foltere mich selbst, denn Schlagentzug gilt ja als Foltermethode. Und das für schwachsinnige Fernsehkrimis oder das Lesen von Büchern, die möglichst wenig Geist erfordern, denn für Sachbücher oder Hochgeistiges reicht meine Energie ja am späteren Abend nicht mehr.

Ist die Zeit fürs Schlafen wirklich zu schade
Dennoch bilde ich mir irgendwie ein, dass es zu schade um die Zeit wäre, wenn ich ‚jetzt schon‘ ins Bett gehen würde. Vermutlich möchte ich abends das ‚Leben‘ nachholen, dass ich mir tagsüber als fleißige Freiberuflerin versagt habe. Weil ich aber tagsüber zu wenig Pausen gemacht habe, reicht die Energie abends ja gar nicht mehr für echtes ‚Leben‘, für wache Präsenz und ein Genießen fern vom Konsumieren irgendwelcher Berieselungen.

Im müden Wachzustand
Mit dem Verstand betrachtet habe ich in keinem Fall mehr von diesem sinnlosen Zeitschinden im müden Wachzustand. Schlafentzug macht nicht nur Augenringe, sondern auch nervös und gereizt. Zu wenig Schlaf beeinträchtigt sogar unser Urteilsvermögen. Möglicherweise gilt das auch für die Frage, wann es tagsüber Zeit für eine Pause wäre, für einen Spaziergang oder was auch immer.

Entspricht der Schlaf in diesem Teufelskreis nun Henne oder Ei? Ich würde sagen: Henne! Was meint Ihr? Ist genug Schlaf vielleicht sogar die Bedingung jeder Entwicklung und jeder Veränderung? Ich freue über Eure Kommentare hier auf der Seite! Eure Susanne